Dienstag, 30. September 2008

...und weiter geht es mit dem Paranormalen! Wir stellen Corinna Kastner vor!

Hallo alle miteinander,

dass paranormale nicht immer Vampire, Werwölfe etc. beinhalten müssen,um spannend zu sein, beweist uns Corinna Kastner.
Wir möchten euch die Autorin und ihren Roman
"Das Erbe von Ragusa" vorstellen, erschienen bei Lübbe.

Gleichzeitig verlosen wir ein signiertes Buch der Autorin. Hierzu gibt es wieder eine Frage zu lösen. Welchen Schauplatz wählte Corinna Kastner in ihrem Roman? Bitte sendet eine E-mail an ladyslit@web.de bis zum 06.10.2008 0.00 Uhr. Nennt in der Betreffzeile das Lösungswort und vergesst eure Adresse nicht!Viel Glück!



Klappentext:

Mit der kostbaren Perlenkette, die Nella von ihrer Mutter geerbt hat, hat es eine geheimnisvolle Bewandtnis. Ein fremdes Gesicht scheint sich vor ihres zu schieben, sobald sie sich im Spiegel betrachtet. Als sie kurz darauf den Antiquitätenhändler Safet kennen lernt, führen die Perlen sie an die dalmatinische Küste nach Dubrovnik. Dort findet sie einen Hinweis auf die einstige Besitzerin des rätselhaften Schmuckstücks – Mirjana, die im 16. Jahrhundert als Hexe angeklagt wurde. Nella weiß, sie muss Mirjanas wahres Vermächtnis retten – vor wem genau, erfährt sie jedoch erst, als es beinah schon zu spät ist.

Rezension:

Ein interessanter Schauplatz und eine spannende Geschichte. Was will man mehr? Corinna Kastner ist es hervorragend gelungen, beides in ihrem Roman miteinander zu verbinden Doch sie bietet noch mehr, einen Schuss Mystik, die Brücke zur Vergangenheit und als Krönung eine Liebesgeschichte.
Etwas Besonderes ist die Auswahl Kroatiens als Schauplatz. Die Autorin beschreibt ihn liebevoll und der Leser spürt sofort, welche Begeisterung darin mitschwingt, was wohl aus eigenen Erfahrungen resultiert.
Im Mittelpunkt stehen die Schicksale von zwei Frauen, die auf den ersten Blick nichts miteinander verbindet. Nella, eine sympathische Frau der Gegenwart und auf der anderen Seite Mirjana, eine Hexe, die im 16.Jahrhundert lebte. Auf mysteriöse Weise herrscht zwischen beiden eine Beziehung, ausgelöst durch die Perlenkette, die Nella von ihrer Mutter erbte. Um die Geschehnisse zu verknüpfen, die das Geheimnis um Mirjana enthüllen, nimmt uns Corinna Kastner auf eine spannende Reise durch die Zeit mit. Dazu hat sie zwei voneinander getrennte Handlungsstränge angelegt, die sich wie Teile zu einem Puzzle zusammenfügen. Dadurch wird der Plot immer wieder aufgelockert und es kommt keine Langeweile auf. Natürlich sind 550 Seiten nicht gerade ein Pappenstiel, aber Corinna Kastners flotter Schreibstil ist eine nette Unterstützung für die Handlung.

Interview mit Corinna Kastner:




1. Liebe Corinna, du hast einen seltenen Schauplatz für deinen Roman gewählt. Woraus resultiert das?

Die Schauplätze meiner Romane sind mir immer sehr wichtig – eigentlich rangieren sie in ihrer Wichtigkeit sogar noch vor dem Plot an sich. Ein Schauplatz muss mich faszinieren, sonst kommt keine gute Geschichte heraus. Das heißt nicht notwendigerweise, dass ich einen Handlungsort schon kennen muss, bevor ich einen Roman entwerfe – es kann auch heißen, dass es mich außerordentlich reizt, einen Schauplatz kennenzulernen. Im Fall von „Das Erbe von Ragusa“ traf allerdings tatsächlich Ersteres zu. Ich kannte Dubrovnik zumindest ein bisschen von einem eintägigen Ausflug bei einem lange Jahre zurückliegenden Urlaub. Ich erinnerte mich noch gut an die Apotheke im Franziskanerkloster, die eine der ältesten Europas ist, und die war der Ausgangspunkt für meine Geschichte um die angebliche Hexe Mirjana in der Stadtrepublik Ragusa (das heutige Dubrovnik) des 16. Jahrhunderts.
Natürlich reichte meine Erinnerung an die Stadt längst nicht mehr aus, so dass ich während des Schreibprozesses noch zweimal in Kroatien war, um Dubrovnik ausführlicher und Cavtat (ein weiterer Handlungsort) erstmals zu erkunden. Kroatien packte mich noch viel mehr als 1987. Es ist ein faszinierendes Land, das ich nur jedem zum Erkunden ans Herz legen kann. Bei Leserunden, die in Bücherforen zu „Das Erbe von Ragusa“ stattfanden, haben einige Leser gesagt, sie hätten Lust bekommen, bald einmal hinzufahren – sollten sie das am Ende tatsächlich tun, ist das für mich ein ausgesprochen schönes Lob für mein Buch.


2. Was hat dich zu der Geschichte inspiriert?

Wie oben bereits kurz erwähnt: in erster Linie die Apotheke im Franziskanerkloster. Bei Apotheken, Heilmitteln und Kräutern fiel mir spontan ein, eine angebliche Hexe die Hauptrolle im Vergangenheitsteil spielen zu lassen. Mirjana, verheiratet mit einem reichen Schiffseigner, „bedient“ sich mit Hilfe eines jungen Novizen hin und wieder aus der Apotheke, um ihre Heilmittel herzustellen. Was ihr am Ende nicht gut bekommt, als ein fanatischer deutscher Dominikanermönch auftaucht und ihr an den Kragen will.
Im Weiteren hat mich dann Dubrovnik selbst inspiriert und das, was ich im Laufe der Recherchen über die Stadt gelernt habe. Der wandlungsreichen Geschichte Ragusas, das ständig mit der Republik Venedig im Streit und in Konkurrenz lag, zum Beispiel habe ich die Figur des Venezianers Ludovico Vecellio zu verdanken – die im Übrigen ursprünglich nur kurz auftauchen sollte, um ein wenig Ärger zu machen. Danach sollte Vecellio wieder in der Versenkung verschwinden, aber der Mann hat sich dann beim Schreiben verselbstständigt und war keinesfalls bereit, einfach so das Feld zu räumen.
Die Gegenwartsebene, in der die Protagoninstin Nella von ihrer Mutter eine Perlenkette erbt, durch die sie erstmals Mirjana im Spiegel „sieht“, ist inspiriert von meiner eigenen Vorliebe für Perlen. Ich besitze diverse Perlenketten in den verschiedensten Formen und Farben – sie üben eine magische Faszination auf mich aus. Woher sie kommt, kann ich nicht mal genau sagen. Sie ist einfach da...


3. Dein Genre ist eindeutig Romantic Suspense. Gibt es auch andere Genres, die du bedienst? Wenn ja, welche?

Meinen ersten veröffentlichten Roman habe ich gemeinsam mit meinem Mann Jörg geschrieben: ein Fantasy-Jugendbuch beim Ueberreuter-Verlag, „Die Steinprinzessin“. Hier geht es ganz eindeutig nicht um Romantic Suspense, sondern um eine Fantasy-Welt unter der Erdoberfläche. Darin spielen allerdings keine Zwerge, Elfen, Fehen oder feuerspeienden Ungeheuer eine Rolle (das ist überhaupt nicht mein Ding). Stattdessen gibt es eine Welt, die sich quasi parallel zu unserer eigenen entwickelt hat, nur unterhalb der Erde, bevölkert von Menschen, deren Körper dadurch anders funktionieren als unsere und die auch ganz eigene Fähigkeiten entwickelt haben. Obwohl der jugendliche Held Pierre, der von der „Oberwelt“ stammt, sich auch verliebt, besteht seine Aufgabe in allererster Linie darin, seine Mutter, die Steinprinzessin, aus den Klauen der „Steinbrecher“ zu befreien. Spannend ist das natürlich auch, aber doch jenseits von „Romantic Suspense“.
Abgesehen davon habe ich, bevor mein erstes Soloprojekt „Eileens Geheimnis“ veröffentlicht wurde, zwei weitere Romane geschrieben, deren Manuskripte noch der Veröffentlichung harren. Im weitesten Sinn kann man sicherlich beide als Romantic Suspense bezeichnen, obwohl sie sehr verschieden sind – einer eine Reinkarnationsgeschichte, der andere ein Mafia-Roman.
Das Buch, an dem ich gerade jetzt arbeite und das im voraussichtlich im Juni 2009 erscheinen wird, hat zwar keinerlei Mystery-Elemente, passt aber trotzdem in das genannte Genre. Die Protagonistin muss gemeinsam mit einem ihr unbekannten Mann ein Familiendrama aufdecken...


4. Was macht Corinna Kastner, wenn sie gerade nicht schreibt?

Dann arbeitet sie beim Öffentlichen Dienst, und zwar am Institut für Journalistik und Kommunikationsforschung in Hannover. Abgesehen davon lese ich ausgesprochen gerne selber (zurzeit am liebsten Krimis, aber auch historische Romane) und habe sehr viel Spaß am Reisen. Letzteres lässt sich natürlich wunderbar mit etwaigen Recherchen verbinden – nicht nur meiner eigenen Bücher, sondern auch denen von Jörg. Meine nächste, damit ebenfalls zusammenhängende Leidenschaft ist das Fotografieren. Kein Motiv ist vor meiner Kamera sicher!


5. Wie siehst du die Rolle deutschsprachiger AutorInnen auf dem Literaturmarkt?

Hier muss man unterscheiden zwischen der sogenannten anspruchsvollen und der Unterhaltungsliteratur. Auf dem Sektor der anspruchsvollen Literatur war das Ansehen deutscher Autoren schon immer sehr hoch, während die Verlage bei Unterhaltungsliteratur viele Jahrzehnte auf ausländische, besonders angloamerikanische Autoren gesetzt haben. Nach dem Zweiten Weltkrieg und damit auch im Zuge der Besatzungszeit waren ja zumindest die alten Bundesländer sehr in diese Richtung orientiert. Dazu kommt noch die Filmindustrie Hollywoods. Beides zusammengenommen hat wahscheinlich die Verlage annehmen lassen (berechtigterweise oder nicht), dass die Leser lieber Bücher von Engländern und Amerikanern lesen als von deutschen Autoren. Diese Einstellung hat sich in den letzten zehn, zwanzig Jahren zum Glück geändert. In den Buchhandlungen sieht man sehr, sehr viele Bücher von deutschen Autoren, die regelmäßig auf den Bestsellerlisten auftauchen – auch wenn es hin und wieder immer noch vorkommt, dass Autoren sich passend zum Thema des jeweiligen Romans ein englisches Pseudonym zulegen bzw. darum gebeten werden, das zu tun. Dass Autoren wie Ken Follet oder Dan Brown beispielsweise trotzdem noch sehr viel besser verkauft werden als die meisten deutschen (Ausnahmen bestätigen natürlich auch hier die Regel), hängt zum Teil sicher auch damit zusammen, dass die Lizenzgebühren, die die Verlage für diese Titel zahlen müssen, enorm hoch sind. Damit die wieder reinkommen, wird selbstverständlich auch entsprechend viel Budget in das Marketing gebuttert.
Zusammenfassend würde ich aber sagen, dass deutsche Autoren heutzutage durchaus zufrieden mit ihrere Rolle auf dem Literaturmarkt sein können – auch wenn sich da durchaus noch mehr machen ließe.


6. Du hast beim Lübbe-Verlag veröffentlicht. Welche Erfahrungen hast Du gemacht?

Hier lässt sich wunderbar an die letzte Frage anknüpfen. Es war nämlich gerade der Lübbe-Verlag, der als einer der ersten großen Publikumsverlage gewagt hat, deutschen (Unterhaltungs-)Autoren eine Chance zu geben, sie aufzubauen und zu fördern.
Was meine persönlichen Erfahrungen betrifft: Für alles, was hinter den Kulissen passiert, sprich also speziell für die Vertragsverhandlungen, ist mein Agent Roman Hocke von der AVA International zuständig. Ich kann dazu also wenig sagen – abgesehen davon, dass die bisher vier Buchverträge mit Lübbe zu meiner vollsten Zufriedenheit ausgefallen sind.
Über die Mitarbeiter, zu denen ich persönlichen Kontakte habe, kann ich nur Positives vermelden. Die Zusammenarbeit klappt prima, und gerade für mein derzeitiges Projekt setzen sich alle sehr ein. Es soll diesmal z. B. erstmalig Kartenmaterial im Buch erscheinen, was mich sehr freut und für ein Taschenbuch alles andere als selbstverständlich ist. So wirken die Handlungsorte noch plastischer, und die Leser können wunderbar nachvollziehen, was die Protagonisten wo so alles treiben.
Nachdem ich mit dem ersten Außenlektor (der „Eileens Geheimnis“ betreut hat) keinen eigentlichen Kontakt hatte, außer dass ich das lektorierte Manuskript zugesandt bekam, hat bei „Das Erbe von Ragusa“ und „Die geheimen Schlüssel“ eine Außenlektorin das Lektorat übernommen, mit der ich sehr, sehr gerne zusammengearbeitet und von der ich noch mal viel gelernt habe. Leider war es ihr nicht möglich, auch das nächste Projekt zu betreuen, aber auch hier fühle ich mich gut aufgehoben bei ihrem Nachfolger und freue mich schon darauf, das fertige Buch nächstes Jahr in den Händen zu halten.

Wir danken Corinna Kastner für das sympathische Interview.

Zum Ausklang noch ein paar stimmungsvolle Fotos des Originalschauplatzes in Kroatien.





Für alle Fotos in diesem Beitrag liegt das copyright bei Corinna Kastner.

lg Andromache

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