Zurück mit neuen Erkenntnissen!
Hallo,
nun bin ich wieder im deutschen Lande. Der Abstecher nach London war klasse und doch anstrengend. Viele Eindrücke ( auch wenn ich schon dort gewesen bin) begeisterten mich aufs Neue.
Dieses Mal machte ich Streifzüge durch Buchläden. Hintergrund: Wollte mal wissen, was die Engländer so lesen und ob ich Bücher deutscher AutorInnen in den Buchhandlungen finde.
In keiner Buchhandlung ( auch in Kaufhäusern), die ich besucht habe, fand ich ein einziges Buch deutscher AutorInnen. Auch in den Bestsellerlisten existierte kein deutscher Name. Auf meine Nachfragen, weshalb keine Bücher deutscher AutorInnen eingekauft wurden, erntete ich nur ein müdes Lächeln.
Wie sieht es hingegen in deutschen Buchhandlungen aus?
Mindestens die Hälfte der Bücher stammen von ausländischen AutorInnen.
Wie interpretiert ihr das?
Freue mich auf eure Beiträge.
lg andromache
nun bin ich wieder im deutschen Lande. Der Abstecher nach London war klasse und doch anstrengend. Viele Eindrücke ( auch wenn ich schon dort gewesen bin) begeisterten mich aufs Neue.
Dieses Mal machte ich Streifzüge durch Buchläden. Hintergrund: Wollte mal wissen, was die Engländer so lesen und ob ich Bücher deutscher AutorInnen in den Buchhandlungen finde.
In keiner Buchhandlung ( auch in Kaufhäusern), die ich besucht habe, fand ich ein einziges Buch deutscher AutorInnen. Auch in den Bestsellerlisten existierte kein deutscher Name. Auf meine Nachfragen, weshalb keine Bücher deutscher AutorInnen eingekauft wurden, erntete ich nur ein müdes Lächeln.
Wie sieht es hingegen in deutschen Buchhandlungen aus?
Mindestens die Hälfte der Bücher stammen von ausländischen AutorInnen.
Wie interpretiert ihr das?
Freue mich auf eure Beiträge.
lg andromache
andromache - 2. Jul, 09:21
4 Kommentare - Kommentar verfassen - 0 Trackbacks
Sensual Ladies - 2. Jul, 10:07
:-(
Kurz gesagt: es nervt! ;)
Ich finde es einfach Schade, dass so wenige deutsche Autoren ins Ausland verkauft werden, egal in welches Land. Aber eine Auslandslizenz scheint so etwas wie ein Ritterschlag zu sein, daher muss man viel arbeiten, viel Glück und viel Erfolg haben. Das ist nunmal nicht bei jedem gegeben.
Andersherum scheint es gut zu funktionieren. Die Verlage sehen, was im Ausland erfolgreich ist und kaufen diese Bücher ein. Warum geht das nicht auch umgekehrt...? Amerika mag aufgrund der Landesgröße genug eigene Autoren haben. Aber auf England trifft dieses Argument nicht zu.
Fazit: ich habe keine Ahnung. *g* Deutsche Leser lesen gerne Bücher aus England, Amerika und Krimis, aber nur die, aus Skandinavien. Liegt das nun daran, dass die Verlage in der Vergangenheit meist Romane aus diesen Ländern eingekauft haben und den Lesergeschmack damit beeinflusst haben? Oder liegt das am Vorurteil "was aus dem Ausland kommt, ist sowieso besser / deutsche Autoren können nicht schreiben"? Glücklicherweise bricht das mittlerweile auf.
Mich würde deine Meinung, aber auch die deiner Lady's Lit Kolleginnen interessieren. Wäre schön, Ulrike und Birgit hier auch mal zu lesen. *wink*
(sh)
Ich finde es einfach Schade, dass so wenige deutsche Autoren ins Ausland verkauft werden, egal in welches Land. Aber eine Auslandslizenz scheint so etwas wie ein Ritterschlag zu sein, daher muss man viel arbeiten, viel Glück und viel Erfolg haben. Das ist nunmal nicht bei jedem gegeben.
Andersherum scheint es gut zu funktionieren. Die Verlage sehen, was im Ausland erfolgreich ist und kaufen diese Bücher ein. Warum geht das nicht auch umgekehrt...? Amerika mag aufgrund der Landesgröße genug eigene Autoren haben. Aber auf England trifft dieses Argument nicht zu.
Fazit: ich habe keine Ahnung. *g* Deutsche Leser lesen gerne Bücher aus England, Amerika und Krimis, aber nur die, aus Skandinavien. Liegt das nun daran, dass die Verlage in der Vergangenheit meist Romane aus diesen Ländern eingekauft haben und den Lesergeschmack damit beeinflusst haben? Oder liegt das am Vorurteil "was aus dem Ausland kommt, ist sowieso besser / deutsche Autoren können nicht schreiben"? Glücklicherweise bricht das mittlerweile auf.
Mich würde deine Meinung, aber auch die deiner Lady's Lit Kolleginnen interessieren. Wäre schön, Ulrike und Birgit hier auch mal zu lesen. *wink*
(sh)
Ulrike-Emilia - 5. Jul, 19:30
*winkt.zurück*
Ich sehe es ähnlich wie Hilke - nicht zu schwarz. Es gibt durchaus sehr gute deutsche AutorInnen, die ihren Weg weiter gehen und auch weiter kommen werden. Ich möchte da eher optimistisch bleiben und denke auch, dass es vor allem ganz wichtig ist, an sich selbst zu glauben, um andere ebenfalls davon überzeugen zu können ;-)
Viele liebe aufmunternde Grüße von Ulrike
Viele liebe aufmunternde Grüße von Ulrike
Darklady - 2. Jul, 10:40
Wir sehen uns einfach negativ
Die Standardantwort auf diese Frage (wenn du sie Verlegern, Agenten und Buchhändlern stellst), wird lauten: Die deutschen Autoren sind einfach nicht gut genug. Aber das stimmt nicht. Wir haben sehr viele, sehr gute Autoren/innen, doch wir Deutschen machen uns selbst, unsere Produkte und unser Land nur zu gerne schlecht. Wir sind - symbolisch gesehen - eine Nation von Grasfressern in Nachbarsgarten, weil das angeblich besser schmeckt. Dazu kommt dann noch, dass hier alles auf Sicherheit geht. Unternehmerische Risikobereitschaft tendiert gleich Null. Ach, nehmen wir doch lieber den Bestseller von Mandy Smith, der in Amerika oder wo auch immer so hervorragend läuft, da können wir sicher sein, dass wir keinen Flop landen, und lassen Amanda Schmidt weiter am schriftstellerischen Hungertuch nagen.
Punkt zwei: Der Käufer. Der greift bei Waren und eben auch bei Büchern auch lieber zu ausländischen Herstellern/Autoren. Was aus dem Ausland kommt ist einfach gut, basta. Kritische Nachfrage? Null! Und wie steht man denn da, wenn man sagt "ich lese gerade ein unheimlich tolles Buch von Amanda Schmidt" und alle sagen "was??? Du liest Schmidt??? Mensch, hast du nicht gesehen, Smith ist momentan total angesagt." Puh, schon wieder als minderintellektuell geoutet - schäm.
Dritter Punkt: Die Ausländer sind sehr stolz auf ihre Produkte und ihre Künstler. Wobei wir wieder bei Punkt eins sind. Während wir unser Land permanent und geradezu lustvoll Schwarz in Schwarz malen, sehen unsere Nachbarn und Überseeler ihre Staaten als etwas Besonderes an auf das sie stolz sind und das sie gerne im Ausland präsentieren. Und weil wir uns ja selber als Nichtskönner hinstellen, haben unsere Nachbarn eben auch keine Lust, uns auf ihre Märkte zu lassen. Wer kauft schon etwas von jemanden, der über sein eigenes Produkt (Land, Menschen) sagt, dass es mies ist!
Mein Fazit: So lange deutsche Verlage außschließlich fette Gewinne im Blick haben und ihre eigenen deutschen Autoren schlecht reden, wird sich für uns nichts ändern.
LG Darklady
Punkt zwei: Der Käufer. Der greift bei Waren und eben auch bei Büchern auch lieber zu ausländischen Herstellern/Autoren. Was aus dem Ausland kommt ist einfach gut, basta. Kritische Nachfrage? Null! Und wie steht man denn da, wenn man sagt "ich lese gerade ein unheimlich tolles Buch von Amanda Schmidt" und alle sagen "was??? Du liest Schmidt??? Mensch, hast du nicht gesehen, Smith ist momentan total angesagt." Puh, schon wieder als minderintellektuell geoutet - schäm.
Dritter Punkt: Die Ausländer sind sehr stolz auf ihre Produkte und ihre Künstler. Wobei wir wieder bei Punkt eins sind. Während wir unser Land permanent und geradezu lustvoll Schwarz in Schwarz malen, sehen unsere Nachbarn und Überseeler ihre Staaten als etwas Besonderes an auf das sie stolz sind und das sie gerne im Ausland präsentieren. Und weil wir uns ja selber als Nichtskönner hinstellen, haben unsere Nachbarn eben auch keine Lust, uns auf ihre Märkte zu lassen. Wer kauft schon etwas von jemanden, der über sein eigenes Produkt (Land, Menschen) sagt, dass es mies ist!
Mein Fazit: So lange deutsche Verlage außschließlich fette Gewinne im Blick haben und ihre eigenen deutschen Autoren schlecht reden, wird sich für uns nichts ändern.
LG Darklady
Sensual Ladies - 2. Jul, 12:19
nur die Ruhe
Ganz so schwarz sehe ich es nicht. Seit Klassik und Romantik steht die deutsche Literatur im Ausland eher für schwere Kost, hohe Literatur, Tiefgang, philosophische Weltschau ... An uns heftet immer noch der Nimbus des Volks der Dichter und Denker. Dafür haben sich die englischsprachigen Autoren und vor allem auch die Italiener mit Leichtigkeit hervorgetan, die trotzdem in der Lage ist, Tiefe zu vermitteln. Eine Kunst, die - so offensichtlich die Meinung im Ausland - dem Deutschen eher fern liegt.
Zugegeben - deutsche Autoren haben im Bereich "heitere Unterhaltung" häufig immer noch ein zu schweres Händchen. Vieles, das auf dem Markt erscheint, ist entweder zu platt oder gekünstelt. Aber wir lernen dazu. Besonders im Bereich Unterhaltungsromane, Historische Romane, Liebesromane und vor allem auch Erotik.
Vor fünf Jahren, als die DeLiAs sich formierten, nahm z.B. Cora keinen einzigen deutschen Autor unter Vertrag - sie kauften nur Lizenzen. Das hat sich inzwischen deutlich verändert. Und andere Verlage ziehen nach, geben deutschen Autoren eine Chance, wenn auch zögerlich.
Der handwerkliche Standard der Engländer und Amerikaner ist nicht zu unterschätzen - wir haben im Bereich gute Unterhaltung einiges nachzuholen. Was allerdings nicht so sehr die Schuld der Autoren ist, sondern eher die Schuld der Verlage, die bisher nicht auf uns setzen wollten. Auch Autoren wachsen mit ihren Aufgaben und wer immer platt schreiben muss, weil er sonst nicht veröffentlichen kann, hat keine Chance, sich weiter zu entwickeln.
Ich denke, dass sich da im Moment viel ändert und dass die Bewegung weiter in diese Richtung geht. Deutsche Autoren haben eine Menge drauf und wir werden es in der Zukunft schaffen, unseren Anteil am Markt zu erobern, ohne dass wir unsere Identität als deutsche Autoren dabei einbüßen müssen. Wir werden unseren eigenen Weg finden, gute Unterhaltung zu schreiben.
Hilke
Zugegeben - deutsche Autoren haben im Bereich "heitere Unterhaltung" häufig immer noch ein zu schweres Händchen. Vieles, das auf dem Markt erscheint, ist entweder zu platt oder gekünstelt. Aber wir lernen dazu. Besonders im Bereich Unterhaltungsromane, Historische Romane, Liebesromane und vor allem auch Erotik.
Vor fünf Jahren, als die DeLiAs sich formierten, nahm z.B. Cora keinen einzigen deutschen Autor unter Vertrag - sie kauften nur Lizenzen. Das hat sich inzwischen deutlich verändert. Und andere Verlage ziehen nach, geben deutschen Autoren eine Chance, wenn auch zögerlich.
Der handwerkliche Standard der Engländer und Amerikaner ist nicht zu unterschätzen - wir haben im Bereich gute Unterhaltung einiges nachzuholen. Was allerdings nicht so sehr die Schuld der Autoren ist, sondern eher die Schuld der Verlage, die bisher nicht auf uns setzen wollten. Auch Autoren wachsen mit ihren Aufgaben und wer immer platt schreiben muss, weil er sonst nicht veröffentlichen kann, hat keine Chance, sich weiter zu entwickeln.
Ich denke, dass sich da im Moment viel ändert und dass die Bewegung weiter in diese Richtung geht. Deutsche Autoren haben eine Menge drauf und wir werden es in der Zukunft schaffen, unseren Anteil am Markt zu erobern, ohne dass wir unsere Identität als deutsche Autoren dabei einbüßen müssen. Wir werden unseren eigenen Weg finden, gute Unterhaltung zu schreiben.
Hilke
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