Wie "trendy" sind paranormale Romane?
Hallo alle zusammen,
zu der obigen Frage haben wir Martina Campbell vom Sieben-Verlag interviewt.Lest selbst, wie ein Verlag, der selbst diese Literatur auf den Markt bringt, die derzeitige Begeisterung für paranormale Romane beurteilt!
PS: Vergesst nicht das Gewinnspiel um den Roman "Das Erbe von Ragusa", das am 6.10.08 abläuft.
1. Unser Thema im Herbst ist der "Paranormale Roman". Auch der Sieben-Verlag bietet diese Sparte an. Wie beurteilen Sie den derzeitigen Markt für diese Literatur?
MC:
Wir beobachten schon seit Jahren die Entwicklung von paranormal romance und urban fantasy in den USA. Dort ist das Genre, so wie es sich im Moment präsentiert - modern und innovativ - ja schon seit über zehn Jahren erfolgreich vertreten. Der Markt hierzulande stand der Sache eine ganze Weile eher zögerlich und skeptisch gegenüber, aber seit kurzem hat sich das Genre auch hier endlich etabliert. Wir freuen uns sehr darüber. Noch lange sind nicht alle Ideen und neuen Einfälle in diesem Genre ausgeschöpft und es wird sicherlich noch eine ganze Weile interessant bleiben.
2. Wie sehen Sie die zukünftige Trendentwicklung? Ist das Ende dieser Sparte bereits abzusehen?
MC:
Man weiß leider nie wie, wo und wann Trends sich hin entwickeln. Im Moment boomt das paranormale Genre, keine Frage. Die Sparte selbst ist flexibel, ein paranormaler Roman kann ein Krimi, Fantasy, Horror, Liebesroman, Erotikroman, Jugendroman oder auch ein Science-Fiction-Roman sein. Charaktere mit übersinnlichen oder paranormalen Fähigkeiten finden wir mittlerweile in jeder dieser Gruppierungen. Die nochmalige Untergruppierung "paranormale Romane" bringt sie alle sozusagen unter einen Hut. Man darf aber nicht den Fehler machen sie deshalb über einen Kamm zu scheren. Genau das macht das Spannende und Interessante an diesem Genre aus. Wenn Sie beispielsweise unsere veröffentlichten paranormalen Romane vergleichen, sehen Sie, wie gravierend die Unterschiede sein können. Man könnte keinen mit dem anderen vergleichen. Wir sind sehr glücklich über die vielen Facetten, die in diesem Bereich möglich sind, bieten sie doch für unsere Leserschaft genau die breite Palette, die wir ihr bieten möchten. Wird die eine Facette die andere irgendwann überleben? Sicherlich, aber welche das sein wird, bestimmen die Leser. „Das Ende“ eines Genres wurde schon oft prophezeit. Dazu gehört der Frauenroman, den es immer noch gibt, wenn auch nicht mehr mit den überwältigenden Verkaufserfolgen wie zu Anfang. Das Ende des „Highland-Romans“ wurde ebenfalls ausgesprochen, ist aber bisher nicht eingetreten. Höchstwahrscheinlich wird sich der paranormale Roman bald brav in die Reihe der anderen Genres einordnen und niemals wirklich verschwinden. Dazu ist das Thema zu reizvoll, zu faszinierend für die Leser.
3. Was unterscheidet Ihr Angebot von dem der Konkurrenz?
MC:
Wir geben deutschen Autoren und vor allem auch dem Schauplatz Deutschland eine Chance. Die meisten paranormalen Romane sind Übersetzungen aus den USA.
4. Was kennzeichnet einen guten, paranormalen Roman?
MC:
Das ist im Grunde Geschmacksache - der eine steht auf viele paranormale Elemente, allerlei Wergestalten, Geister, Hexen und Vampire in einem - der andere wieder auf minimalistisch gehaltene, nicht gemixte, eher klassische Geistergeschichten oder Vampirromanzen, in denen nur dieses eine übernatürliche Element auftritt. Aber genau wie bei jedem anderen Genre, ist ein handwerklich einwandfreier Schreibstil das Wichtigste. Hinzu kommt ein frischer Plot oder schon Dagewesenes neu und innovativ gestaltet, emotional berührende Charaktere, die dem Ganzen Leben einhauchen, die selbst die irrwitzigste Fiktion dem Leser so nahe bringen, dass er denkt: ja, so könnte es sein wenn ... Die Kunst Düsteres, Emotionales, Mystisches und Spannendes so zu verweben, dass die fiktive Welt für den Leser lebendig und real wirkt, dass man traurig ist, wenn man am Ende diese Welt wieder verlassen muss. Das sind die Schönsten, Besten und Langlebigsten.
5. Werden auch zukünftig in Ihrem Verlag Romane mit fantastisch-mystischen Elementen erscheinen?
MC:
Ja, wir planen weitere Serien und Einzelromane aus diesem Genre. Es macht uns einfach sehr viel Spaß.
6. Gibt es auch Tage bei denen sie keine Lust aufs Lesen haben?
MC:
Nein. Ich denke man muss das Lesen sehr lieben, um in diesem Bereich tätig zu sein. Wenn keine Zeit mehr bleibt, um sich privat ein Buch auszusuchen und es zu genießen, ist es immer noch die Liebe zum Text, die mich täglich antreibt. Abends im Bett noch ein Manuskript zu lesen und sich zu freuen, wenn es gut ist, ersetzt heute meine früheren Lesegewohnheiten. Aber ich gehe davon aus, dass ich irgendwann auch wieder Zeit für meine privaten Lieblingsschriftsteller haben werde.
Wir danken Martina Campbell für das Interview!
Viele Grüße
Andromache
zu der obigen Frage haben wir Martina Campbell vom Sieben-Verlag interviewt.Lest selbst, wie ein Verlag, der selbst diese Literatur auf den Markt bringt, die derzeitige Begeisterung für paranormale Romane beurteilt!
PS: Vergesst nicht das Gewinnspiel um den Roman "Das Erbe von Ragusa", das am 6.10.08 abläuft.
1. Unser Thema im Herbst ist der "Paranormale Roman". Auch der Sieben-Verlag bietet diese Sparte an. Wie beurteilen Sie den derzeitigen Markt für diese Literatur?
MC:
Wir beobachten schon seit Jahren die Entwicklung von paranormal romance und urban fantasy in den USA. Dort ist das Genre, so wie es sich im Moment präsentiert - modern und innovativ - ja schon seit über zehn Jahren erfolgreich vertreten. Der Markt hierzulande stand der Sache eine ganze Weile eher zögerlich und skeptisch gegenüber, aber seit kurzem hat sich das Genre auch hier endlich etabliert. Wir freuen uns sehr darüber. Noch lange sind nicht alle Ideen und neuen Einfälle in diesem Genre ausgeschöpft und es wird sicherlich noch eine ganze Weile interessant bleiben.
2. Wie sehen Sie die zukünftige Trendentwicklung? Ist das Ende dieser Sparte bereits abzusehen?
MC:
Man weiß leider nie wie, wo und wann Trends sich hin entwickeln. Im Moment boomt das paranormale Genre, keine Frage. Die Sparte selbst ist flexibel, ein paranormaler Roman kann ein Krimi, Fantasy, Horror, Liebesroman, Erotikroman, Jugendroman oder auch ein Science-Fiction-Roman sein. Charaktere mit übersinnlichen oder paranormalen Fähigkeiten finden wir mittlerweile in jeder dieser Gruppierungen. Die nochmalige Untergruppierung "paranormale Romane" bringt sie alle sozusagen unter einen Hut. Man darf aber nicht den Fehler machen sie deshalb über einen Kamm zu scheren. Genau das macht das Spannende und Interessante an diesem Genre aus. Wenn Sie beispielsweise unsere veröffentlichten paranormalen Romane vergleichen, sehen Sie, wie gravierend die Unterschiede sein können. Man könnte keinen mit dem anderen vergleichen. Wir sind sehr glücklich über die vielen Facetten, die in diesem Bereich möglich sind, bieten sie doch für unsere Leserschaft genau die breite Palette, die wir ihr bieten möchten. Wird die eine Facette die andere irgendwann überleben? Sicherlich, aber welche das sein wird, bestimmen die Leser. „Das Ende“ eines Genres wurde schon oft prophezeit. Dazu gehört der Frauenroman, den es immer noch gibt, wenn auch nicht mehr mit den überwältigenden Verkaufserfolgen wie zu Anfang. Das Ende des „Highland-Romans“ wurde ebenfalls ausgesprochen, ist aber bisher nicht eingetreten. Höchstwahrscheinlich wird sich der paranormale Roman bald brav in die Reihe der anderen Genres einordnen und niemals wirklich verschwinden. Dazu ist das Thema zu reizvoll, zu faszinierend für die Leser.
3. Was unterscheidet Ihr Angebot von dem der Konkurrenz?
MC:
Wir geben deutschen Autoren und vor allem auch dem Schauplatz Deutschland eine Chance. Die meisten paranormalen Romane sind Übersetzungen aus den USA.
4. Was kennzeichnet einen guten, paranormalen Roman?
MC:
Das ist im Grunde Geschmacksache - der eine steht auf viele paranormale Elemente, allerlei Wergestalten, Geister, Hexen und Vampire in einem - der andere wieder auf minimalistisch gehaltene, nicht gemixte, eher klassische Geistergeschichten oder Vampirromanzen, in denen nur dieses eine übernatürliche Element auftritt. Aber genau wie bei jedem anderen Genre, ist ein handwerklich einwandfreier Schreibstil das Wichtigste. Hinzu kommt ein frischer Plot oder schon Dagewesenes neu und innovativ gestaltet, emotional berührende Charaktere, die dem Ganzen Leben einhauchen, die selbst die irrwitzigste Fiktion dem Leser so nahe bringen, dass er denkt: ja, so könnte es sein wenn ... Die Kunst Düsteres, Emotionales, Mystisches und Spannendes so zu verweben, dass die fiktive Welt für den Leser lebendig und real wirkt, dass man traurig ist, wenn man am Ende diese Welt wieder verlassen muss. Das sind die Schönsten, Besten und Langlebigsten.
5. Werden auch zukünftig in Ihrem Verlag Romane mit fantastisch-mystischen Elementen erscheinen?
MC:
Ja, wir planen weitere Serien und Einzelromane aus diesem Genre. Es macht uns einfach sehr viel Spaß.
6. Gibt es auch Tage bei denen sie keine Lust aufs Lesen haben?
MC:
Nein. Ich denke man muss das Lesen sehr lieben, um in diesem Bereich tätig zu sein. Wenn keine Zeit mehr bleibt, um sich privat ein Buch auszusuchen und es zu genießen, ist es immer noch die Liebe zum Text, die mich täglich antreibt. Abends im Bett noch ein Manuskript zu lesen und sich zu freuen, wenn es gut ist, ersetzt heute meine früheren Lesegewohnheiten. Aber ich gehe davon aus, dass ich irgendwann auch wieder Zeit für meine privaten Lieblingsschriftsteller haben werde.
Wir danken Martina Campbell für das Interview!
Viele Grüße
Andromache
andromache - 5. Okt, 12:57
2 Kommentare - Kommentar verfassen - 0 Trackbacks
AutumnLeaves - 6. Okt, 15:36
Wie werden Trends/Bestseller gemacht
Darüber zu berichten, wäre interessant für Deinen Blog: http://www.pendo.de/cgi-bin/WebObjects/TXTSVPendo2.woa/9/wo/Db2rC7EpZxxU2PGSi9OaDWoVbeF/2.0.15.1.5.5.5.0.1.0.ShopArtikelSmall.1.9.0 Ein Artikel über das Buch "Megaseller" (ein bissiger Insiderroman der Buchbranche) steht im aktuellen FOCUS Nr. 41, Titel "Das Elend mit der Bestsellerei".
Es grüßt Autumn.
Es grüßt Autumn.
andromache - 6. Okt, 19:36
Hallo Autumn,
danke für deinen Tipp und entschuldige bitte die verspätete Antwort. Wir freuen uns über jede Anregung.
Die Geschichten in "Engel in Ketten" stammen von Carola Kickers. Als Herausgeberin müsste dieses einen Hinweis bekommen bzw. und die anderen AutorInnen ausgewiesen werden (pro Geschichte).
So ist es jedenfalls üblich. Etwas anderes ist uns nicht bekannt.
Viele Grüße
Andromache
danke für deinen Tipp und entschuldige bitte die verspätete Antwort. Wir freuen uns über jede Anregung.
Die Geschichten in "Engel in Ketten" stammen von Carola Kickers. Als Herausgeberin müsste dieses einen Hinweis bekommen bzw. und die anderen AutorInnen ausgewiesen werden (pro Geschichte).
So ist es jedenfalls üblich. Etwas anderes ist uns nicht bekannt.
Viele Grüße
Andromache
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