Samstag, 29. August 2009

Spannende Schmökerstunden am Wochenende!

Liebe LeserInnen,

natürlich haben wir auch an diesem Wochenende wieder einen tollen Lesetipp für euch parat.
Dieses Mal stellen wir euch einen Krimi mit "heimatlichem" Setting vor.

"Friesenfeuer" von Edna Schuchardt, erschienen im August 2009 im Verlag Aaronis Collection

Cover-Friesenfeuer_1

Diesen Roman gibt es zu gewinnen. Wenn ihr euch an der Verlosung beteiligen wollt, dann schreibt doch
bis zum 02.09.2009 eine E-mail an ladyslit@web.de,
in der Betreffzeile tragt den Titel des Romans ein und vergesst nicht eure Adresse!

Wir drücken euch allen ganz fest die Daumen.

Natürlich haben wir die Autorin auch für euch befragt und interessante Details erfahren. Viel Spaß!

Inhalt:

Seit ihrer Kindheit wird Paulina von schrecklichen Träumen und Visionen heimgesucht. Als man bei Deich-Sanierungsarbeiten ein Skelett findet, scheinen diese Alpträume Wahrheit zu werden. Und dann verschwindet auch noch Paulinas jüngere Schwester Ellen, die sich einer geheimnisvollen Sekte angeschlossen hat, welche, wie sich bald herausstellt, auch vor Mord nicht zurückschreckt. Zum Glück findet Paulina Hilfe in Jeanette, einer Autorin, die nach Ostfriesland gekommen ist, um ihr neues Buch vorzustellen, und bei Daniel, für den sie mehr als nur freundschaftliche Gefühle hegt. Die Frage ist nur, ob sie es schaffen werden, Ellens Leben zu retten, zumal sie sich selbst auf einmal in tödlicher Gefahr befinden. Der Fluch ‚So viele Muscheln es am Strand gibt, so viele Schmerzen sollst du erleiden’, ist bereits einmal zur grausamen Realität geworden...

Rezension

Den Auftakt des Nordseekrimis bildet eine sehr düstere Szene, in der ein Mann lebendig in einem Deich begraben wird. Schon da verspürt der Leser die Gänsehaut, die ihn auch auf den folgenden Seiten erwartet.
In sehr flüssigem Stil und bildhaften Beschreibungen erzählt die Autorin von Paulina, die seit ihrer Kindheit von Alpträumen belastet ist und von deren Verhältnis zu ihrer Schwester Ellen, die plötzlich verschwindet. E. Schuchardt legt sich in ihrem Roman nicht nur auf eine Hauptprotagonistin fest, sondern Jeanette, eine Schriftstellerin, nimmt den gleichen Rang ein. Nicht, dass man als Leser verwirrt wird, wenn mal die Erlebnisse der einen oder der anderen geschildert werden, denn die Autorin versteht es vortrefflich, beide Schicksale, die sich zum ersten Mal in Friesland begegnen, miteinander zu verweben.
Gleichzeitig gelingt es der Autorin, den Leser für Friesland zu begeistern, mit ihren traditionellen Beschreibungen. Dadurch entsteht eine fast heimelige Atmosphäre, die den Leser zwischen den spannungsgeladenen Szenen etwas durchatmen lässt.
Aber was wäre ein Krimi ohne Mord und Spannung? Auch hier lässt die Autorin keine Wünsche offen. Das Verschwinden von Paulinas Schwester, der geheimnisvolle Tote im Deich, der bei Bauarbeiten gefunden wird, zwei weitere Tote und eine recht obskure Sekte halten die Leserschaft in Atem.
Zunächst war ich ein wenig überrascht und skeptisch, als ich die geringe Seitenzahl sah, ob die Autorin es schafft einen gutdurchdachten Krimiplot zu bieten. Aber E.Schuchardt beherrscht die Kunst, ein Thema, eine Beschreibung in einem Satz zu fokussieren. Ellenlange Sätze und Endlosbeschreibungen wird man daher in diesem Roman nicht finden, was ich als überaus angenehm empfunden habe.
Das Cover ist sehr stimmungsvoll gewählt, das kleine Format des Buches wirkt zunächst ungewöhnlich, aber es passt hervorragend in die Handtasche und auch Brillenträger können es unbesorgt kaufen, denn die Schriftgröße ist dennoch komfortabel.
Ein spannendes Lesevergnügen an der friesischen Küste!

Die Rezension wurde von Andromache geschrieben.


Interview mit Edna Schuchardt

1. Liebe Edna, dein Roman spielt in Friesland. Weshalb gerade diese Gegend? Was fasziniert dich an ihr?

ES:Ich liebe und mich faszinieren die Landschaft, die Herzlichkeit der Menschen, der Himmel, der mich immer an Gemälde von Salvatore Dali erinnert. Die Wolken scheinen manchmal so tief am Himmel zu hängen, dass du glaubst, man muss nur die Hand ausstrecken, um sich eine davon zu pflücken.. Ja und auch das raue Klima ist genau das, was ich brauche. Ich mag es einfach, wenn mir der Wind so richtig alle Gedanken durcheinander pustet. Und dann diese Weite und die Ruhe. Weißt du, die Friesen lassen sich nicht hetzen. Für mich ist es jedes Mal ein Schock, wenn ich aus dem friesisch rauen Nordseeland in unsere hektische Rhein-Main-Region zurückkomme. Deshalb fahre ich auch so oft es nur geht nach Norden und versuche, neue Kraft zu tanken. Außerdem kann ich dort am besten meine neuen Romanideen zusammenphantasieren.

2. Hast du reale Begebenheiten, wie die "Deichleiche" eingebunden oder ist das reine Fiktion?

ES:Die Deichleiche ist zwar eine Fiktion, allerdings wurden im frühen Mittelalter tatsächlich Menschen in den Deichschluss "eingearbeitet", weil die Leute glaubten, so die See milde zu stimmen und den Deich haltbar zu machen. Zuerst waren es die berühmten Jungfrauen, später verurteilte Verbrecher und noch später dann Tiere. Das wurde noch sehr lange praktiziert, ich glaube bis ins 18. Jahrhundert hinein.

3. Du beschreibst pathologische Details und Kriminalarbeit. Wie lange hast du recherchiert? War es sehr aufwändig? Hast du dich gar mit der Kripo in Verbindung gesetzt?

ES:Nun, die Recherche dauerte auf mehrere Jahre, allerdings habe ich auch für andere Romane geforscht. Im Laufe der Zeit hat sich eine Reihe an diesbezüglicher Literatur angesammelt, auf die ich zurückgreifen kann. Auch Gespräche mit Staatsanwälten, Kripobeamten, Laboranten und Pathologen wurden geführt, die sich alle sehr auskunftsfreudig zeigten. Allerdings brauchte ich hin und wieder starke Magennerven, um diese Interviews und Besichtigungstermine durchstehen zu können. Die Faszination des Grauens, ich fürchte, ich gehöre zu diesen leicht perversen Menschen, die alles ganz genau wissen wollen und die solche Dinge ungemein interessieren.

4. Wie kam es zu deiner Zusammenarbeit mit dem Verlag Aaronis Collection?

ES:Das war eigentlich reiner Zufall. Ich hatte Anita Friedrich und Marietta Gommel zunächst als Schriftstellerkolleginnen auf einem Autorentreffen kennen gelernt. Es war Sympathie auf den ersten Blick. Wir hatten oder haben dieselbe Wellenlänge, können über dieselben Dinge lachen oder uns ärgern. Nun im Laufe der Zeit hat sich aus dieser Bekanntschaft fast so etwas wie Freundschaft entwickelt. Ich mag die beiden einfach. Deshalb habe ich sofort und wirklich gerne zugesagt als sie mich fragten, ob ich für sie arbeiten möchte.

5. Wird es einen weiteren Krimi von dir geben? Falls ja, verrätst du uns vielleicht, ob die Friesenfans unter uns sich auf den kühlen Norden als Schauplatz freuen dürfen?

ES:Ja, ich werde in der Tat einen weiteren Ostfriesenkrimi schreiben, der wie "Friesenfeuer" in Norden und Umgebung spielen soll. Und es werden darin auch wieder ein paar "Originale" vorkommen und auch ein paar Leute, die schon in Friesenfeuer mitspielten. Ferner ein Hund und die Seenotrettung... Aber mehr möchte ich hier noch nicht verraten. Nur so viel: Es wird gruselig.
>
6. Wie lange hast du an dem Roman geschrieben?
>
ES:Alles in allem ein Jahr. Allerdings nicht am Stück, sondern der Stoff bestand zunächst nur in Fragmenten. Dann kam die erste Fassung, die zweite, und die Dritte ging dann an meine Mrs. Ortho, eine Freundin, die meine Manuskripte äußerst kritisch liest und keine Zurückhaltung kennt, wenn es darum geht, mir die Fehler und Schwächen meiner Story unter die Nase zu reiben - lächel. Aber das ist gut so. Erst wenn Mrs. Ortho sagt, dass ich die Finger ab sofort vom Manus lassen soll, weil ich es nun nur noch verschlimmbessern kann, geht es in die Endkorrektur und dann in den Verlag.

7. Was machst du als Ausgleich zum Schreiben?

ES:Malen (nicht schön aber schön bunt), alte Dosen sammeln und zweimal pro Woche gehe ich ins Fitnessstudio, um meine vom Schreiben verkrampfte Muskulatur zu lockern. So wirke ich dem berühmten HWS und anderen Rückenproblemen entgegen, unter denen fast alle Schriftsteller leiden. Außerdem habe ich noch einen Hund und eine Katze, die mich in Bewegung halten und meiner Seele unheimlich gut tun.

Wir danken Edna Schuchardt für das sympathische Interview.

Viele Grüße

Andromache

Trackback URL:
https://andromache.twoday.net/stories/5908205/modTrackback

Darklady - 1. Sep, 10:12

Elke/Kim

Telefonisch erreiche ich dich nicht, wollte nur wissen, ob meine Mail endlich bei dir angekommen ist? Habe dir die Sachen jetzt zum dritten Mal geschickt - knurr. Wenn nicht, dann bitte melde dich, damit ich es per Post schicken kann.
LG Darklady

User Status

Du bist nicht angemeldet.

Aktuelle Beiträge

Altslawische fantastische...
Ich möchte dir mein fantasy Welt vorstellen. Vielleicht...
Cerny Vlk - 6. Jan, 21:42
Unser Buchtipp zum Wochenend`...
Liebe LeserInnen, heute ein kleiner Hörbuchtipp unsererseits: Debütroman. ..
andromache - 24. Mär, 09:27
Leipziger Messe und Gewinnspiel!
Unterwegs auf der Leipziger Buchmesse Liebe LeserInnen,...
andromache - 18. Mär, 10:54
Erlebt Stephanie Madea...
Liebe LeserInnen, diesmal überraschen wir Euch mit...
andromache - 10. Mär, 09:59
Lasst euch auf Schwingen...
Liebe LeserInnen, ein Gewinnspiel jagt das nächste....
andromache - 3. Mär, 09:58

Kontaktdaten und Homepage Lady`s Lit

Impressum: ladyslit@web.de E.Meyer Besuchen Sie auch unsere Webside www.ladys-lit.de

Der Lesetipp der Woche

"Masken der Sinnlichkeit" von Guido Krain

Rezensionen

Web Counter-Modul

Suche

 

Status

Online seit 6158 Tagen
Zuletzt aktualisiert: 6. Jan, 21:42

Credits


Profil
Abmelden
Weblog abonnieren