Unser Buchtipp nebst Verlosung!
Liebe LeserInnen,
wir starten unsere Verlosungen in diesem Jahr mit dem folgenden Roman:
"Die Seidenhändlerin" von Gabriela Galvani,erschienen im Aufbau Verlag 2008

Wer an der Verlosung teilnehmen möchte, sendet bitte bis zum 29.01.2010 eine E-mail an ladyslit@web.de, in der Betreffzeile sollte der Titel stehen. (Bei Angabe des falschen Titels können wir die Teilnahme an der Verlosung leider nicht berücksichtigen!)
Und vergesst nicht eure Adresse. Wir drücken euch ganz fest die Daumen!
Hier nun aber unsere Meinung zu dem Roman. Außerdem haben wir mit der sympathischen Autorin ein Interview geführt. Lest selbst!
Rezension:
Hat man sich erst einmal durch den Buchanfang mit den verschachtelten Sätzen und den nicht immer klaren Bezügen gekämpft, nimmt einen die Handlung gefangen: In Como, inmitten der Wirren der Besetzung Italiens durch Napoleon und seine Truppen ist die Handlung angesiedelt.
Die Heldin des Romans - Emilia Bossi - ist eine gebildete, fortschrittlich eingestellte junge Frau. Nach einer enttäuschten Liebe kehrt sie in ihre Heimatstadt Como zurück, wo ihre Zwillingsschwester Serena eine Seidenhandlung und ein freizügiges Leben führt. Als Serena kurz darauf tot aufgefunden wird, schlüpft Emilia in deren Rolle. Aber damit beginnen die Verwicklungen - mit dem abgewiesenen Verehrer Stefano und mit dem Tessiner Verleger Francesco Agnelli, mit dem Serena kurz vorher eine Nacht verbracht hat und der sie deshalb verachtet. Dennoch fühlen sich beide zueinander hingezogen, müssen aber bis zum glücklichen Ende noch jede Menge spannende persönliche und politische Wirren bestehen.
Viel Politik (die Verfasserin hat Politikwissenshaften studiert) ist in die Geschichte eingebaut. Sie wird aber dankenswerter Weise nicht als Geschichtsstunde abgehandelt, sondern ist größtenteils in Dialoge verpackt. Dialoge, die deshalb glaubwürdig sind und dicht an der Handlung bleiben, weil die Akteure selbst nahe an der Historie - im unmittelbaren Umfeld Napoleons - angesiedelt sind. Spannende Unterhaltung und große Gefühle.
Die Rezension wurde von Ingeborg geschrieben.
Interview geführt von Andromache
Gabriela Galvani

1. „Die Seidenhändlerin“ gehört zum Genre Historischer Roman. Bist du rein zufällig zu diesem Genre gekommen oder war es immer dein Wunsch?
GG:Es war immer mein Wunsch. Ich liebe Geschichte und alles, was damit zu tun hat: Altes Papier, historische Gebäude, antike Möbel – für mich atmet jeder Stein und kann Geschichten erzählen.
Was hat dich zu diesem Roman inspiriert? Woher nimmst du deine Ideen generell?
Durch meinen Wohnsitz in Lugano begleitet mich die Geschichte des Tessins fast mein ganzes Leben lang. Der Auslöser für diesen Roman war eine Anekdote aus der Vergangenheit, die mir meine Tochter erzählte; sie war damals Praktikantin im Kantonsmuseum in Lugano und sozusagen an der Quelle.
Die Welt ist voll von guten Geschichten – und vor allem auch historischen Begebenheiten. Meiner Ansicht nach wird es niemals gelingen, alles in Romanen aufzuarbeiten, was in der Vergangenheit an Interessantem passiert ist. Wenn man viel liest und ganz selbstverständlich Informationen im Lexikon hinterfragt, was man als Autorin historischer Romane unbedingt tun sollte, kommt man automatisch auf neue Ideen, die sich zu wunderbaren Themen entwickeln lassen.
2. Wie lange schreibst du schon? Was fasziniert dich an der Historie?
GG:Ich schreibe, seit ich schreiben kann. Irgendwie wurde mir das Schreiben wohl in die Wiege gelegt, denn mein Vater sagte, als er mich als Neugeborenes zum ersten Mal sah: „Die wird Schriftstellerin.“ Tatsächlich habe ich schon meine Schulhefte voll geschrieben und Geschichten erfunden, die ich anschließend meinen Puppen vorgelesen habe.
Was fasziniert mich an der Historie? In erster Linie vielleicht, dass wir so wenig aus der Vergangenheit zu lernen bereit sind. Ich mag es nicht, die heutige, technisierte Welt für die einzig lebenswerte zu halten und den modernen Menschen als Mittelpunkt des Universums zu sehen. Man sollte sich vielmehr klar machen, dass trotz modernster Technik heutzutage niemand in der Lage wäre, den David so herzustellen, wie Michelangelo die Statue herausgearbeitet hat. Dieses Bewusstsein macht demütig, finde ich.
3. Gibt es außer dem historischen Genre noch eines, in dem du schreibst oder gern schreiben würdest?
GG:Ich würde gerne Krimis schreiben in der Art einer Agatha Christie.
4. Wie beurteilst du den Stellenwert des historischen Romans zurzeit? Und wie stellst du dir die künftige Entwicklung auf dem Markt vor?
GG:Historische Romane sind vom Buchmarkt sicher nicht mehr wegzudenken. Sie haben meines Wissens die größten Gewinnquoten in den vergangenen zwanzig Jahren erreicht und darüber hinaus deutschsprachige Unterhaltungsautoren in den Buchhandlungen salonfähig gemacht. Immerhin gab es mal eine Zeit, in der mehr als die Hälfte aller in Deutschland erschienenen Romane ausländische Lizenzen waren. Das hat sich – zum Glück für uns deutschsprachige Autoren – mittlerweile geändert. Verblüffend dabei ist, dass sich der Erfolg historischer Romane, den man bislang vor allem für ein hiesiges Phänomen hielt, offenbar auch auf das Ausland erstreckt, denn die Bestseller werden übersetzt. Natürlich hoffe ich, dass mein Genre noch lange leben wird, und da es nun auch vom Fernsehen entdeckt wird, ist dem wohl so.
5. Was rätst du Autoren, die einen historischen Roman schreiben möchten?
GG:Lesen, lesen, lesen.
6. Historische Romane sind eng mit detaillierten Recherchen verknüpft. Wo bzw. wie recherchierst du?
GG:Die ersten Informationen finde ich in der Regel im Internet, dann suche ich mir Querverweise und besorge mir die entsprechenden Bücher, häufig muss ich dazu in Antiquariaten stöbern. Ich liebe es, alte Bücher bzw. meine Basisliteratur zu besitzen, was ein ausgesprochen teures Hobby ist, aber ich arbeite nicht gerne in Bibliotheken. Häufig nehme ich Kontakt zu Archivaren oder Wissenschaftlern auf, deren Spezialgebiet ich gerade bearbeite. Und dann sind natürlich auch Recherchereisen nicht ohne Bedeutung, denn mit den eigenen Augen sieht man hundertmal besser als durch Fotos oder die Reisebeschreibungen Dritter (selbst wenn Karl May das Gegenteil bewiesen haben mag).
7. Kannst du dich an ein besonderes Erlebnis im Zusammenhang mit deinem Roman erinnern?
GG:Das schönste Erlebnis für einen Autor ist immer, das erste gedruckte Exemplar seines Romans in Händen zu halten. Im Fall der „Seidenhändlerin“ war das besonders schön, weil ich nicht damit rechnete, dass mein Lektor zu einem Treffen dieses „Geschenk“ mit brachte.
8. Was macht Gabriela Galvani, wenn sie einmal nicht schreibt? Welche Hobby hast du?
GG:Meine kleine Familie ist mir sehr wichtig. Ich gehe ganz gerne ins Theater und liebe altes Kino. Lesen gehört auch dazu, ist aber letztlich Job und deshalb wohl kein Hobby. Ich koche sehr gerne, aber das ist irgendwo eine Notwendigkeit, denn ich esse gerne gut. Mein zeitaufwändigstes Hobby ist sicherlich mein Hund, denn ein Tennisschläger muss nicht unbedingt stundenlang ausgeführt werden, wenn draußen -20 Grad sind – aber „Polly“ ist mein liebstes Hobby, von dem ich am meisten zurück kriege.
Liebe LeserInnen nicht vergessen: Gabriela Galvanis nächster Roman „Die Hüterin des Evangeliums“ erscheint im Juni 2010.

Inhalt
Augsburg, 1555: Das ebenso geordnete wie langweilige Leben der jungen Druckerwitwe Christiane Meitinger gerät durch zwei Todesfälle und eine brisante Fälschung durcheinander. Gemeinsam mit ihrer Cousine Martha versucht sie, Mord und Betrug aufzuklären. Dabei begegnet ihr die große Liebe, doch vertrauen kann sie bald niemandem mehr. Religiöser Fanatismus, Eifersucht und Vergeltung bedrohen bald auch ihr Leben.
Wir danken Gabriela Galvani recht herzlich für das sympathische Interview.
Viele Grüße,
Andromache
wir starten unsere Verlosungen in diesem Jahr mit dem folgenden Roman:
"Die Seidenhändlerin" von Gabriela Galvani,erschienen im Aufbau Verlag 2008

Wer an der Verlosung teilnehmen möchte, sendet bitte bis zum 29.01.2010 eine E-mail an ladyslit@web.de, in der Betreffzeile sollte der Titel stehen. (Bei Angabe des falschen Titels können wir die Teilnahme an der Verlosung leider nicht berücksichtigen!)
Und vergesst nicht eure Adresse. Wir drücken euch ganz fest die Daumen!
Hier nun aber unsere Meinung zu dem Roman. Außerdem haben wir mit der sympathischen Autorin ein Interview geführt. Lest selbst!
Rezension:
Hat man sich erst einmal durch den Buchanfang mit den verschachtelten Sätzen und den nicht immer klaren Bezügen gekämpft, nimmt einen die Handlung gefangen: In Como, inmitten der Wirren der Besetzung Italiens durch Napoleon und seine Truppen ist die Handlung angesiedelt.
Die Heldin des Romans - Emilia Bossi - ist eine gebildete, fortschrittlich eingestellte junge Frau. Nach einer enttäuschten Liebe kehrt sie in ihre Heimatstadt Como zurück, wo ihre Zwillingsschwester Serena eine Seidenhandlung und ein freizügiges Leben führt. Als Serena kurz darauf tot aufgefunden wird, schlüpft Emilia in deren Rolle. Aber damit beginnen die Verwicklungen - mit dem abgewiesenen Verehrer Stefano und mit dem Tessiner Verleger Francesco Agnelli, mit dem Serena kurz vorher eine Nacht verbracht hat und der sie deshalb verachtet. Dennoch fühlen sich beide zueinander hingezogen, müssen aber bis zum glücklichen Ende noch jede Menge spannende persönliche und politische Wirren bestehen.
Viel Politik (die Verfasserin hat Politikwissenshaften studiert) ist in die Geschichte eingebaut. Sie wird aber dankenswerter Weise nicht als Geschichtsstunde abgehandelt, sondern ist größtenteils in Dialoge verpackt. Dialoge, die deshalb glaubwürdig sind und dicht an der Handlung bleiben, weil die Akteure selbst nahe an der Historie - im unmittelbaren Umfeld Napoleons - angesiedelt sind. Spannende Unterhaltung und große Gefühle.
Die Rezension wurde von Ingeborg geschrieben.
Interview geführt von Andromache
Gabriela Galvani

1. „Die Seidenhändlerin“ gehört zum Genre Historischer Roman. Bist du rein zufällig zu diesem Genre gekommen oder war es immer dein Wunsch?
GG:Es war immer mein Wunsch. Ich liebe Geschichte und alles, was damit zu tun hat: Altes Papier, historische Gebäude, antike Möbel – für mich atmet jeder Stein und kann Geschichten erzählen.
Was hat dich zu diesem Roman inspiriert? Woher nimmst du deine Ideen generell?
Durch meinen Wohnsitz in Lugano begleitet mich die Geschichte des Tessins fast mein ganzes Leben lang. Der Auslöser für diesen Roman war eine Anekdote aus der Vergangenheit, die mir meine Tochter erzählte; sie war damals Praktikantin im Kantonsmuseum in Lugano und sozusagen an der Quelle.
Die Welt ist voll von guten Geschichten – und vor allem auch historischen Begebenheiten. Meiner Ansicht nach wird es niemals gelingen, alles in Romanen aufzuarbeiten, was in der Vergangenheit an Interessantem passiert ist. Wenn man viel liest und ganz selbstverständlich Informationen im Lexikon hinterfragt, was man als Autorin historischer Romane unbedingt tun sollte, kommt man automatisch auf neue Ideen, die sich zu wunderbaren Themen entwickeln lassen.
2. Wie lange schreibst du schon? Was fasziniert dich an der Historie?
GG:Ich schreibe, seit ich schreiben kann. Irgendwie wurde mir das Schreiben wohl in die Wiege gelegt, denn mein Vater sagte, als er mich als Neugeborenes zum ersten Mal sah: „Die wird Schriftstellerin.“ Tatsächlich habe ich schon meine Schulhefte voll geschrieben und Geschichten erfunden, die ich anschließend meinen Puppen vorgelesen habe.
Was fasziniert mich an der Historie? In erster Linie vielleicht, dass wir so wenig aus der Vergangenheit zu lernen bereit sind. Ich mag es nicht, die heutige, technisierte Welt für die einzig lebenswerte zu halten und den modernen Menschen als Mittelpunkt des Universums zu sehen. Man sollte sich vielmehr klar machen, dass trotz modernster Technik heutzutage niemand in der Lage wäre, den David so herzustellen, wie Michelangelo die Statue herausgearbeitet hat. Dieses Bewusstsein macht demütig, finde ich.
3. Gibt es außer dem historischen Genre noch eines, in dem du schreibst oder gern schreiben würdest?
GG:Ich würde gerne Krimis schreiben in der Art einer Agatha Christie.
4. Wie beurteilst du den Stellenwert des historischen Romans zurzeit? Und wie stellst du dir die künftige Entwicklung auf dem Markt vor?
GG:Historische Romane sind vom Buchmarkt sicher nicht mehr wegzudenken. Sie haben meines Wissens die größten Gewinnquoten in den vergangenen zwanzig Jahren erreicht und darüber hinaus deutschsprachige Unterhaltungsautoren in den Buchhandlungen salonfähig gemacht. Immerhin gab es mal eine Zeit, in der mehr als die Hälfte aller in Deutschland erschienenen Romane ausländische Lizenzen waren. Das hat sich – zum Glück für uns deutschsprachige Autoren – mittlerweile geändert. Verblüffend dabei ist, dass sich der Erfolg historischer Romane, den man bislang vor allem für ein hiesiges Phänomen hielt, offenbar auch auf das Ausland erstreckt, denn die Bestseller werden übersetzt. Natürlich hoffe ich, dass mein Genre noch lange leben wird, und da es nun auch vom Fernsehen entdeckt wird, ist dem wohl so.
5. Was rätst du Autoren, die einen historischen Roman schreiben möchten?
GG:Lesen, lesen, lesen.
6. Historische Romane sind eng mit detaillierten Recherchen verknüpft. Wo bzw. wie recherchierst du?
GG:Die ersten Informationen finde ich in der Regel im Internet, dann suche ich mir Querverweise und besorge mir die entsprechenden Bücher, häufig muss ich dazu in Antiquariaten stöbern. Ich liebe es, alte Bücher bzw. meine Basisliteratur zu besitzen, was ein ausgesprochen teures Hobby ist, aber ich arbeite nicht gerne in Bibliotheken. Häufig nehme ich Kontakt zu Archivaren oder Wissenschaftlern auf, deren Spezialgebiet ich gerade bearbeite. Und dann sind natürlich auch Recherchereisen nicht ohne Bedeutung, denn mit den eigenen Augen sieht man hundertmal besser als durch Fotos oder die Reisebeschreibungen Dritter (selbst wenn Karl May das Gegenteil bewiesen haben mag).
7. Kannst du dich an ein besonderes Erlebnis im Zusammenhang mit deinem Roman erinnern?
GG:Das schönste Erlebnis für einen Autor ist immer, das erste gedruckte Exemplar seines Romans in Händen zu halten. Im Fall der „Seidenhändlerin“ war das besonders schön, weil ich nicht damit rechnete, dass mein Lektor zu einem Treffen dieses „Geschenk“ mit brachte.
8. Was macht Gabriela Galvani, wenn sie einmal nicht schreibt? Welche Hobby hast du?
GG:Meine kleine Familie ist mir sehr wichtig. Ich gehe ganz gerne ins Theater und liebe altes Kino. Lesen gehört auch dazu, ist aber letztlich Job und deshalb wohl kein Hobby. Ich koche sehr gerne, aber das ist irgendwo eine Notwendigkeit, denn ich esse gerne gut. Mein zeitaufwändigstes Hobby ist sicherlich mein Hund, denn ein Tennisschläger muss nicht unbedingt stundenlang ausgeführt werden, wenn draußen -20 Grad sind – aber „Polly“ ist mein liebstes Hobby, von dem ich am meisten zurück kriege.
Liebe LeserInnen nicht vergessen: Gabriela Galvanis nächster Roman „Die Hüterin des Evangeliums“ erscheint im Juni 2010.

Inhalt
Augsburg, 1555: Das ebenso geordnete wie langweilige Leben der jungen Druckerwitwe Christiane Meitinger gerät durch zwei Todesfälle und eine brisante Fälschung durcheinander. Gemeinsam mit ihrer Cousine Martha versucht sie, Mord und Betrug aufzuklären. Dabei begegnet ihr die große Liebe, doch vertrauen kann sie bald niemandem mehr. Religiöser Fanatismus, Eifersucht und Vergeltung bedrohen bald auch ihr Leben.
Wir danken Gabriela Galvani recht herzlich für das sympathische Interview.
Viele Grüße,
Andromache
andromache - 26. Jan, 14:11
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