Dienstag, 30. März 2010

Osterspecial!

Liebe LeserInnen,

heute stellen wir euch nicht nur einen Roman vor, sondern verlosen 3 Buchpakete der Autorin Rebecca Michéle.

Wer also daran teilnehmen möchte, der schreibt bitte bis zum
4. April 2010 eine E-mail an ladyslit@web.de unter dem Motto "Osterspecial". Und vergesst eure Adressen nicht. Wir drücken euch ganz fest die Daumen!

"Geliebter Freibeuter" von R. Michéle, erschienen im Droemer/Knaur Verlag.

Cover-Geliebter-Freibeuter


Rezension:

Cornwall, Mitte des 18. Jahrhunderts: Eloises Verlobter Ryan kehrt von einer Reise in die Kolonien nicht zurück - der grausame Pirat Dark Flynn hat ihn auf dem Gewissen. Eloise kann Ryans Tod nicht verwinden, dennoch willigt sie einige Jahre später schweren Herzens in die arrangierte Ehe mit einem reichen Plantagenbesitzer ein, um das Vermögen der Familie zu retten. Aber dann wird das Schiff, das sie zur Vermählung bringen soll, von ebenjenem Dark Flynn überfallen. Eloise brennt auf Rache - doch der Pirat verwirrt sie zusehends…

Mit süßen sechzehn Jahren ist Eloise unsterblich in Ryan verliebt und er auch in sie. Aber die Familien Gilbert und Mitchell sind schon seit Ewigkeiten verfeindet und so ist eine Heirat ausgeschlossen. Ryans Vater will seinen Sohn aus England fort schicken, damit er Eloise vergisst. Aber das Schiff, auf dem Ryan in die Karibik reist, wird von einem berüchtigten Piraten gekapert und Ryan wird ermordet.

Eloise leidet jahrelang unter seinem Tod. Doch eines Tages gerät Ihr Vater in finanzielle Schwierigkeiten und arrangiert eine Ehe mit David Morgan, einem reichen Plantagenbesitzer auf Jamaika.David ist erheblich älter als Eloise und sein Verhalten ist ihr von Anfang an unangenehm. Und wie Recht sie damit hat, stellt sich auch bald heraus.

Auf der Überfahrt nach Jamaika wird das Schiff auf dem sich Eloise und ihre Zofe Kate befinden ebenfalls von Dark Flynn überfallen. Obwohl der Pirat als blutrünstig gilt, bleiben alle am Leben und Eloise und Kate werden als Geisel genommen.Obwohl Eloise Dark Flynn hasst, da er ihren Geliebten umbrachte, fühlt sie sich immer mehr zu ihm hingezogen und kämpf gegen diese Gefühle vehement an.

Die Geschichte kommt nur sehr langsam in Schwung. Obwohl die Autorin eine sehr leichte und beschwingte Art hat zu schreiben, bedarf es doch einiger Zeit, bis die Story so in Fahrt kommt, dass man auch wissen möchte, wie es weiter geht. Trotzdem die Lösung des Buches eigentlich von Anfang an auf der Hand liegt, ist man doch immer mehr gespannt, wie die Auflösung aussehen wird.

Der Umschwung von brennendem Hass auf tiefe Liebe in diesem Buch erscheint ein wenig zu unrund und plötzlich. Doch die Liebesgeschichte, die einen dann erwartet, entschädigt erheblich dafür.Die Lage von Eloise und auch von Flynn spitzt sich immer mehr zu. Kann Flynn dem Galgen für seine Piratereien entgehen? Und wie schafft es Eloise der Heirat mit Morgan zu entgehen?

Besonders gefiel mir der Teil der Geschichte, in dem der Handel mit Sklaven und deren Ausbeutung beschrieben wird. Es ist immer wieder erschreckend davon zu lesen und lässt die Sympathie für Dark Flynn nur noch Höher schlagen.Die Figur des Dark Flynn hat mir besonders gut gefallen. Ein toller Charakter, gepaart mit Witz und Ironie, der mich begeistern konnte.

Neulich las ich, dass die Autorin eine große Sympathie für die Piraten hat. Ich kann nur sagen, dass ich diese voll und ganz teile. Und ich hätte auch nichts dagegen, wenn weitere geschichtliche Details in einen schönen Liebesroman eingewoben werden.

Die Rezension wurde von Christina geschrieben.

Interview

1. Liebe Rebecca,

wann hast du mit dem Schreiben begonnen? Was war der Anlass?

Eigentlich habe ich schon immer geschrieben, sobald ich schreiben konnte. In der Schule habe ich Aufsätze geliebt, als Jugendliche habe ich all die Sorgen und Kümmernisse dieses Alters in Geschichten verarbeitet und immer wieder kürzere Romane geschrieben, die jedoch nie das Licht der Öffentlichkeit erblickten. Die Idee zu einem längeren „richtigen“ Roman kam mir im Jahr 1989, als ich zum ersten Mal die Grafschaft Cornwall in England und dort ein großes Herrenhaus (Lanhydrock House) besichtigte. Damit war die Idee, einen historischen Roman, der in diesem Haus und vor dem Hintergrund des Lebens im 19. Jahrhunderts spielt, zu schreiben geboren („Das Erbe der Lady Marian“).

2. Welches war deine erste Veröffentlichung?

Meine allererste Veröffentlichung war tatsächlich eine Kurzgeschichte und zwar im Jahr 1979 in der Zeitschrift „MÄDCHEN“. Damals beteiligte ich mich an einem Romanwettbewerb und gewann den ersten Platz. Es gab neben 500 DM Preisgeld, das Buch „Momo“ von Michael Ende und die Veröffentlichung der Geschichte in der Zeitschrift. Man, was war ich stolz!
Mein erster Roman war dann – wie oben erwähnt – „Das Erbe der Lady Marian“ im Jahr 1996, damals im Eugen-Salzer-Verlag, Heilbronn.

3. Wie entstand deine Vorliebe für historische Romane?

Hier stellt sich die Frage, was zuerst da war – meine Vorliebe für historische Romane oder meine Liebe zu allem, was mit Großbritannien und britischer Geschichte zu tun hat. Bereits als Kind hat mich alles über England und alles englische regelrecht fasziniert, und da ich auf einer Modellschule war, auf der die Kinder bereits ab der 2. Klasse spielerisch Englischunterricht erhielten, kam mir das sehr entgegen. Zeitgleich habe ich aber auch immer das Herumstrolchen in alten Gemäuern, besonders Burgen und Ruinen (die es rund um meine Heimatstadt Rottweil in Hülle und Fülle gibt) geliebt. Bereits als Kind malte ich mir dann aus, wie die Leute früher unter solchen Umständen gelebt haben. Mit ca. 10 Jahren begann ich dann mit dem Lesen historischer Romane, wobei ich da im Bücherschrank meiner Mutter fündig wurde. Besonders waren das Romane der englischen Autorin Victoria Holt, auch bekannt unter den Pseudonymen Jean Plaidy und Phlippa Carr. Durch die Romane wollte ich dann immer mehr über die Hintergründe der Geschichte erfahren. So kam es, dass ich mit 12 Jahren meine erste Biografie über König Heinrich VIII. las (unzählige weitere sollten folgen), und nach wie vor am liebsten historische Romane lese. Nicht mehr ausschließlich über England, aber das Land ist immer noch mein bevorzugtes Genre.

4. Wie und wo recherchierst du für deine Romane?

Da ich mich nun schon über 30 Jahren sehr intensiv mit der englischen Geschichte beschäftigte und – bis auf eine Ausnahme – alle meine Romane vor diesem historischen Hintergrund spielen, habe ich ein sehr hohes Grundwissen. Wenn ich also eine Geschichte entwickelte und zu schreiben beginne, dann sind mir die groben Hintergründe klar. Seit 1984 reise ich auch regelmäßig – meistens 2-3 Mal jährlich – auf die britischen Inseln, und besuche dabei immer alle möglichen historischen Punkte. Meine eigene Bibliothek ist inzwischen auf etwa 500 Bücher über GB, britische Geschichte und deren Gepflogenheiten angewachsen, und dort werde ich eigentlich immer fündig. Das Internet ist natürlich auch eine sehr große Hilfe. Nicht nur wegen den Informationen, sondern weil man einfach mal an jemanden vor Ort ein Mail schreiben kann und um Hilfe bei der Recherche bitten kann. So arbeite ich derzeit an einem Roman, deren Örtlichkeit ich bisher leider noch nicht persönlich besuchen konnte, stehe jedoch in regelmäßigen Mailkontakt mit einer Organisation, die diese Gegend verwaltet.


5. Was fasziniert dich an Freibeutern?

Schon als Kind liebte ich die Piratenfilme mit Errol Flynn und bewunderte die gut aussehenden und furchtlosen Helden, die für die Gerechtigkeit ihr Leben riskieren und am Ende immer siegen. Cornwall und Piraten sind ohnehin dicht miteinander verwoben, somit wusste ich bereits vor dem Schreiben des Romans viel über das Leben der Freibeuter. Besonders interessant finde ich, dass die Piraten in früheren Zeiten nach sehr strengen Regeln lebten, und keinesfalls – wie vielleicht angenommen – völlig nach ihrer eigenen Fasson. Im 18. Jahrhundert gab es einen Ehrenkodex, nach dem sich weltweit alle Piraten zu richten hatten. Wer dagegen verstieß, musste mit dem Tod rechnen.
Ebenso faszinierend war für mich, als ich herausfand, warum die Männer früher ein gesichertes Leben freiwillig aufgaben, um sich Tag für Tag den Gefahren auf See auszusetzen und dazu noch geächtete Verbrecher wurden. Die meisten taten es nämlich nicht aus Abenteuerlust und Wagemut, sondern aus Armut und/oder Unterdrückung. Viele waren ehemalige Seefahrer der königlichen Marine, die auf deren Schiffe aber derart ausgenommen, betrogen und misshandelt wurden, dass sie beschlossen, lieber einem Piratenkapitän zu folgen und ihr Leben als Gejagte zu verbringen, als weiter unter der königlichen Flagge zu segeln.

6. Mit welchem deiner männlichen Helden würdest du gern einmal ausgehen? Und weshalb?

Hm, liebe Elke, da muss ich mal kurz nachdenken … aber ich glaube, ich würde Duncan Cruachan aus meinem Roman „Die Treue des Highlanders“ favorisieren. Obwohl Duncan rein optisch nicht so ganz meinem persönlichen Männergeschmack entspricht, ist er charakterlich genau mein „Typ“, wie man so schön sagt. Ich mag Männer, die auf den ersten Blick etwas bärbeißig wirken, gerne auch ein wenig Machogehabe an den Tag legen, sich jedoch nicht scheuen, Gefühle zu zeigen und – vor allen Dingen! – Humor haben und auch über sich selbst lachen können. Zudem würde es mich natürlich brennend interessieren, was Duncan aus seinem Leben im 16. Jahrhundert in Schottland zu erzählen hätte.

7. Neben dem Schreiben bist du noch Präsidenten bei Delia. Welche Aufgaben hast du da? Wie kriegst du alles unter einen Hut?

Als Gründungsmitglied von DeLiA war ich vom ersten Tag an voll mit dabei – zuerst betreute ich die Website des Vereins, dann war ich Schriftführerin und seit 2005 Vorsitzende. Somit bin ich mit DeLiA verwachsen, und der Verein ist ein fester Bestandteil meines Lebens geworden. Hier alle meine Aufgaben aufzuzählen, würde den Rahmen sprengen … aber in erster Linie bin ich dafür da, DeLiA nach außen zu vertreten. In der Regel bin ich die erste Ansprechpartnerin für Außenstehende, wobei ich dann jedoch die einzelnen Sachen meinen lieben Kolleginnen vom Vorstand entsprechend weiterleite, so z.B. Presseanfragen an unsere Pressesprecherin Bettina Hennig, oder Anfragen bzgl. einer Mitgliedschaft an Heide John.
Beinahe täglich mailt der Vorstand miteinander, und schlussendlich werden alle Entscheidungen gemeinsam getroffen. Ein wichtiger Punkt ist auch unser jährliches Treffen mit der Verleihung der „DeLiA“ – dem Preis für den besten Liebesroman des Vorjahres. Wobei hier der Mammutanteil der Organisation bei der jeweiligen Person liegt, in deren Stadt unser Treffen stattfindet.
Ich versuche, mich an feste Arbeitszeiten zu halten, um mich nicht zu verzetteln. So lese ich z.B. morgens als erstes meine Mails und antworte auf die wichtigsten, dann jedoch widme ich mich dem Schreiben meiner Projekte. Erst, wenn ich mein Tagessoll erfüllt habe – siehe nächsten Punkt -, kümmere ich mich wieder um die Belange des Vereins. Damit komme ich gut zurecht.

8. Wie lange und wann schreibst du am Tag?

Wenn ich mit einem Roman zu schreiben beginne, steht der Abgabetermin bereits fest. Somit rechne ich mir in etwa aus, wie viel ich in welcher Zeit schreiben sollte. In der Regel schreibe ich von Montag bis Freitag, und dann täglich zehn Manuskripts-Normseiten. Das können manchmal nur zwei Stunden sein, manchmal aber auch vier oder fünf Stunden. Kommt darauf an, wie oft ich während des Schreiben gestört werde … bzw. manchmal sind auch aufwendigere Recherarbeiten während dieses Prozesses notwendig.
Allerdings muss ich darauf hinweisen, dass diese zehn Seiten reines Schreiben sind – also ohne jegliche Überarbeitungen oder Korrekturen. Diese machte ich erst später, wenn ein paar Kapitel fertig sind.


9. Welche Hobbys hast du?

1. Schreiben – mein Beruf ist mein größtes Hobby!
2. Ganz klar Lesen, lesen und nochmals lesen.
3. Turniertanzsport, den ich seit über 25 Jahren betreibe. Zurzeit tanze ich mit meinem Mann in der Senioren I S-Standard und Senioren B-Latein. Einmal in der Woche unterrichte ich als Trainerin diesen schönen Sport auch anderen Tanzbegeisterten.
4. Großbritannien und britische Geschichte – nach wie vor, es gibt immer wieder etwas Neues zu entdecken.
5. Tiere – besonders Katzen. Ich bin Mitglied im örtlichen Tierschutzverein und helfe ehrenamtlich regelmäßig im Katzenheim, armen, kranken und verstoßenen Katzen ihr Leben zu erleichtern und ein neues Zuhause für sie zu finden.
6. Reisen – privat wie auch als Reiseleiterin. Es macht mir sehr viel Spaß, mit Menschen nach GB zu fahren und ihnen die Schönheiten dieses Landes zu zeigen. Wenn ich mehr Zeit hätte, würde ich sicher mehrmals im Jahr als Reiseleiterin tätig sein, aber das Schreiben hat natürlich Vorrang.

10. Dürfen sich deine LeserInnen auf einen neuen Roman von dir freuen? Kannst du schon etwas darüber sagen?

Im August erscheint der Roman „Geliebter Normanne“, ebenfalls im Knaur-TB-Verlag. Wie der Titel bereits sagt, handelt es sich um eine abenteuerliche, spannende Geschichte vor dem Hintergrund der normannischen Eroberung im 11. Jahrhundert in England. Selbstverständlich kommen auch hier die Gefühle nicht zu kurz, denn der Roman ist ein klassischer „Nackenbeißer“, dessen Hintergründe jedoch historisch fundiert sind.
Unter dem Namen „Ricarda Martin“ arbeite ich derzeit an einem neuen Roman (Schottland im 19. Jahrhundert). Wann dieser erscheint, ist jedoch noch nicht endgültig, wahrscheinlich wird es Anfang 2011 sein. Der Vertrag für den nächsten Roman liegt vor, aber dieser wird erst Ende 2011 das Licht der Öffentlichkeit erblicken.

Herzlichen Dank für das Interview!

Liebe Elke, ich danke Dir für die tollen Fragen, die ich mit großer Freude beantwortet habe. Ich hoffe, die Leser haben jetzt etwas mehr über mich erfahren können.

Das Interview führte Elke Meyer.

Viele Grüße,

Andromache

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